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1. Deutsche Geschichte - S. 199

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vw • Pcäum) Napoleon im Kampfe mit England, Spanien und Österreich. 199 § 209. Der österreichische Krieg. 1809. Die heldenmütige Erhebung 1809. des spanischen Volkes machte überall in Europa den tiefsten Eindruck; in Deutschland besonders weckte sie die Hoffnung, durch eine Volkserhebung das Joch des Weltherrfchers abschütteln zu können. Da war es Osterreich, das an Frankreich den Krieg erklärte und das Zeichen einer nationalen Erhebung gab. An die Spitze des Heeres trat Erzherzogkarl; ein Zug stürmischer Begeisterung ging durch das österreichische Volk. Ein Ausstand der Tiroler gegen die bayrische Herrschaft leitete den A°ler Krieg ein. Unter Andreas Hofer, Speckbacher und anderen kühnen und begeisterten Führern erhoben sie sich und eroberten mit Hilfe einer österreichischen Heeresabteilung Innsbruck. Ein Einsall dagegen, den Erzherzog Karl in Bayern machte, mißlang. Siegreich zog Napoleon die Donau abwärts und besetzte, ohne Widerstand zu finden, Wien. Zum zweiten Male hatte er Kaiser Franz aus seiner Hauptstadt vertrieben. Als nun aber Napoleon den Versuch machte, die Donau zu überschreiten und die auf dem nördlichen Ufer stehenden Truppen des Erzherzogs Karl anzugreisen, erlitt er in der verlustreichen, zweitägigen Schlacht beiaspern zma, eine Niederlage und wurde zum Rückzüge über den Strom gezwungen. Überall erklang jetzt der Ruhm des österreichischen Heerführers, durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Damals machte der ®^<Il preußische Major von Schill den tollkühnen Versuch, seinen König, der am Kampfe teilzunehmen zögerte, mit Gewalt in den Krieg hineinzuziehen. Auf eigene Hand begann er den Krieg. Mit seinem Husarenregiment überschritt er die Elbe, eine Kompagnie Infanterie folgte nach; bald aber wurde er von der Übermacht der Gegner durch Mecklenburg nach Stralsund gedrängt, wo er im Straßenkampfe fiel. Von den Feinden wurde ihm das Haupt abgeschnitten. Elf seiner Offiziere wurden zu Wesel auf Befehl Napoleons als Räuber erschossen; sie starben als Helden mit dem Rufe: „Es lebe der König!" Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten Male führte er sein Heer über die Donau und trug bei Wagram einenaw. entscheidenden Sieg davon. Darauf schloß Kaiser Franz einen Waffenstillstand, dem einige Monate später derfriedevon Wien folgte. Österreich Au" mußte sich dazu verstehen, die „illyrischen Provinzen", d. h. die Küstengebiete am adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten. Außerdem schloß es sich der Festlandsperre an. Auf Seiten der Österreicher hatte auch der feines Landes beraubte Herzog Friedrich Wilhelm von Braunfchweig, der Sohn des bei Auerstedt verwundeten Herzogs, gefochten. Er hatte den Waffenstill-

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 21

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleon im Kampfe mit England, Spanien und sterreich. 21 anzugreifen, erlitt er in der verlustreichen, zweitgigen Schlacht bei As- Ja5ss. p e rn eine Niederlage und wurde zum Rckzge der den Strom ge-zwungen. berall erklang jetzt der Ruhm des sterreichischen Heerfhrers, durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Damals machte der preuische Major von S ch i l l den tollkhnen Versuch, seinen echte. König, der am Kampfe teilzunehmen zgerte, mit Gewalt in den Krieg hineinzuziehen. Auf eigene Hand begann er den Krieg. Mit seinem Husarenregiment berschritt er die Elbe, eine Kompagnie Infanterie folgte nach; bald aber wurde er von der bermacht der Gegner durch Mecklenburg nach Stralsund gedrngt, wo er im Straenkampfe fiel. Von den Feinden wurde ihm das Haupt abgeschnitten. Elf seiner Offiziere wurden zu Wesel auf Befehl Napoleons als Ruber erschossen; sie starben als Helden mit dem Rufe: Es lebe der König!" Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten Male fhrte er sein Heer der die Donau und trug bei W ag r am einen entscheidenden Sieg davon. Darauf schlo Kaiser Franz einen Waffen-stillstand, dem einige Monate spter der Friede von Wien folgte.wiener sterreich mute sich dazu verstehen, die illyrischen Provinzen", d.h. die Kstengebiete am adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten. Auerdem schlo es sich der Festlandsperre an. Auf Seiten der sterreicher hatte auch der seines Landes beraubte Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des bei Auerstedt verwundeten Herzogs, gefochten. Er hatte den Waffen-stillstand nicht anerkannt; in khnem Zuge fhrte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermndung, von wo ihn englische Schiffe nach England fhrten. Auch die Tiroler wollten sich im Vertrauen darauf, da ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde, dem Friedensschlsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, franzsischen und italienischen Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck, einer hoch der dem Passertale gelegenen Sennhtte, aufgefunden und in Mantua erschossen. 22. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Hhe seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm Iii., der zwar an dem letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maregeln bei dem Kaiser Verdacht erregt hatte, wurde gentigt aus Knigsberg, wo er bis-her residiert hatte, in das von franzsischen Festungsgarnisonen umgebene Berlin zurckzukehren. Im nchsten Jahre, 1810, traf den gedemtigten

3. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. IV

1846 - Berlin : Klemann
Iv Vorwort. billigen, welche mit mir der Meinung sind, daß die Ge- schichte der christlichen Jahrhunderte für Schüler, welche größtentheils zu bürgerlichen Gewerben und zum Veam- tenftande übergehen, wichtiger sei, als die Geschichte des Alterthums. In den oberen Klassen muß ohnehin der alten Geschichte, als der Grundlage der Alterthumsstudien, mehr Raum gegeben werden. Somit empfehle ich dieses Handbuch der Beachtung und Prüfung der Schulmänner und wünsche, daß es seinen Zweck, einen wichtigen Unter- richtsgegenstand beleben zu helfen, erreichen möge. — Vor dem Gebrauch bitte ich noch einige Druckfehler zu verbessern. Seite 6, Z. 4 v. u. sieht 836 statt 936 Der Kreuzzug Johann's von Brienne, Seite 7, welchen- .ich statt des von Ludwig Ix. gegen Tunis unternommenen als einen besondern aufgeführt habe, fällt in das Jahr 1219. Seite 69, Z. 3 v. o. steht 1794 statt 1799.. Anderweitige kleine Bersehn, die auch bei sorgfältiger Korrektur kaum zu vermeiden sind, werden beim Gebrauch leicht zu beseitigen sein. Berlin, den 1. Juli 1846. D. V

4. Für die Klassen 7 und 6 - S. 34

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Als die 12 Recken in Konstantinopel landeten, staunte das Volk auf der Strae der den prchtigen Zug und drngte zum Palaste des Kaisers, um zu sehen, was die Fremdlinge wollten. Kaum aber hatte Leupold die Werbung seines Knigs ausgesprochen, als Konstantin rief: Elender, weit du nicht, da du und die andern das Leben verwirkt haben? Dientet ihr nicht einem so mchtigen König, so wrde ich euch gleich tten lassen. Ihr sollt eitern bermut im Kerker den, wo weder Sonne noch Mond hineinscheinen." So wurden die Unglcklichen in ein finstres und feuchtes Gefngnis geworfen. Ein ganzes Jahr wartete König Rother auf die Rckkehr seiner Ge-treuen vergeblich, da wute er, da es ihnen schlecht gegangen war. Alle Könige, die ihm Untertan waren, alle seine Grafen, Ritter und Krieger rief er zusammen, er wollte einen groen Zug nach Konstautinopel unter-nehmen, um die Verlorenen zu retten oder zu rchen. Als sie aufbrachen, befahl er allen, ihn nicht König Rother zu nennen, sondern Dietrich und berall zu erzählen, da sie von König Rother vertrieben wren und als Verbannte in der Welt umherirrten. Nach kurzer Fahrt kamen sie in der griechischen Hauptstadt an. Als Rother, oder wie er sich jetzt nannte, Dietrich, dem Kaiser von seinem und seiner Genossen Unglck erzhlte und ihn bat, sie in seinen Schutz auszunehmen, dachte Konstantin, da es fr sein Reich von groem Nutzen sei, solche Helden zum Kampf wider alle Feinde bei sich zu haben, und erfllte gern ihre Bitte. Er lud alle zu einem prchtigen Festmahl in seinen Palast. Hier merkten die Griechen bald, was fr starke Helden diese Deutschen waren. Als der eine aus Versehen einen Hfling etwas in die Seite stie, flog der Unglckliche weithin durch den ganzen Saal. Bei Tisch ging wie gewhnlich ein zahmer Lwe, der Liebling des Kaisers, hinter den Sthlen umher, um Leckerbissen zu bekommen. Der eine Recke, der dies nicht dulden wollte, nahm das Tier, welches ihm eben einen Bissen vom Munde wegschnappen wollte, mit starker Faust, und ohne nur aufzustehen, schleuderte er den Lwen der die Kpfe aller Gste weg an die Wand, so da er heulend mit gebrochenen Gliedern zu Boden fiel und starb. So erwarben sich die Fremden immer mehr Achtung beim Volke und Kaiser. Letzterem schenkte Dietrich auch einen groen Teil seiner Schtze. Dies alles hrte auch Oda, die schne Kaisertochter, und begehrte bald, den ruhmreichen Helden zu sehen. Heimlich bestellte sie ihn zu sich in ihre Gemcher und bat ihn, ihr auch einige Kostbarkeiten zu zeigen. Gern erfllte er diesen Wunsch und sandte ihr durch die Kammerfrau

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 223

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Kreuzzüge. 223 von Frankreich, Philipp August, nahmen persönlich Theil. noo Doch der greise Friedrich fand seinen Tod in dem Flusse Seleph. Uneinigkeit verhinderte einen glücklichen Fortgang der englischen und französischen Waffen. Nur die Eroberung von Acre oder Pto- le mais gelang den beiden Königen, Jerusalem aber mußten sie in den Landen der Ungläubigen zurück lassen. Damit wenig- stens den Pilgern der Zutritt zum heiligen Grabe offen sey, schloß Richard mit Saladin einen Vertrag auf drei Jahre, drei Mon- den, drei Wochen, drei Tage und drei Stunden! Eine unerwartete Wendung nahmen die Angelegenheiten für Constantinopel und das griechische Reich selbst. Alexius Iii. hatte sich auf den byzantinischen Thron erhoben, nachdem er seinen Vorgänger und Bruder, Alexius Iii. Angelus, blenden und ins Gefangniß werfen lasten. Hülfe flehend kam dessen Sohn, der 120* junge Alexius, nach Venedig, wo sich eben ein Kreuzheer, unter dem Markgrafen von Montserrat, zur Abfahrt nach Palästina anschickte. Gegen das Versprechen großer Belohnungen und der Vereinigung der griechischen Kirche mit der lateini- schen gewann er selbiges für sich und bald war er mit seinem gemißhandelten Vater wieder im Besitze des geraubten Throns. Doch als das Volk die versprochenen Summen liefern sollte und man noch außerdem seinen Glauben antasten wollte, erhob es sich wüthend zum Aufruhr, ernannte einen andern Kaiser, Alexius von seinen starken Augenbraunen Murzuphlus beigenannt' welcher die kaiserliche Familie ermorden ließ, und so schienen die Kreuzfahrer des gehofften Lohnes verlustig zu gehen. Aber wie hungrige Wölfe brachen sie in die Stadt, metzelten nieder, was 1201 ihr Schwert erreichen konnte, ernannten in Balduin von Flan- dern und Hennegau einen neuen Kaiser, und so entstand das la^ tei Nische Kaiserthum kn Constantinopel,- das jedoch nur 57 Jahre, bis 1261, dauerte. Aus den Trümmern des zerstörten Reichs bildeten sich in Asien zwei Nebenreiche, zu Nicäa und Trape- ' zu nt, welche sich bis zur Ankunft der Türken erhielten. Ein vierter, durch den Papst erzwungener, Kreuzzug, unter ms dem Könige Andreas Ii. von Ungarn, blieb eben so erfolglos als die übrigen. Durch den fünften aber, den der Kaiser 1223 Friedrich Ii. unternahm, gewann dieser kluge Fürst, auf dem We- ge der Unterhandlung, Jerusalem wieder von dem Sultan K a- mel von Aegypten. Allein nach 17 Jahren eroberten die Sam- 1245 cenen selbiges zum zweiten Male. Zwar brach Ludwig Ix der Heilige, König von Frankreich, mit einem auserlesenen Heere'auf um den sechsten Kreuzzug zu wagen. Keiner aber endete so unglücklich, als dieser. Ludwig gerieth nebst seinem ganzen Heere m Aegypten in Gefangenschaft, aus welcher er sich nur gegen die schwersten Opfer loskaufte. Ein siebenter Versuch, den die- ,270 ser fromme König in spätem Alter gegen Tunis machtt, schlug

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 237

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich — Capelinger. 237 von Aragonken Besorgnisse erregte. Zugleich zog England, wo der 1213 Aufruhr in vollen Flammen aufloderte, durch die gänzliche Werth- losigkeit Johanns, die Aufmerksamkeit Philipps auf sich, denn er gedachte selbiges zu erobern. In dem Treffen bei Bovines, un- %014 weit Tournay, siegte ec über ein englisches Heer, welches mehrere Vasallen und selbst der deutsche Kaiser Otto Iv. verstärkten, und als man seinem Sohne Ludwig die Krone Englands anbot, schickte er ihn mit einem Kriegsheere dahin. Doch der englische J2ie Nationalsi'nn sträubte sich gegen einen französischen Regenten; Lud- wig vermochte nicht sich zu- behaupten, und mußte England nach einem Jahre wieder verlassen. Besser als dieser Vergrößerungs- l2l7 plan gelangen Philipp Ii. die Erweiterungen seines Gebiets in Frankreich, denn außer den bereits genannten Provinzen verband ec noch Vermandois, Alen^on, Auvergne, Artois, Evreup und Va- lois nutz der Krone. Die Würde des Großseneschall ließ er, als der königlichen Macht gefährlich, eingehen. Statt des Heerbannes durch die Vasallen bediente er sich häufig gemietheter Truppen, was den Einfluß jener zwar minderte, aber die Ausgaben des Staates auch mehrte. Der Ursprung der Pairs von Frank- reich (pares) gehört unter die Regierung Philipp Augusts. Es gab deren zuerst nur zwölf, sechs geistliche und sechs weltliche. Erstere waren der Erzbischof zu Rheims, die Bischöfe zu Laon, Langres,Beauvais, Chalo ns und No von; die weltlichen bildeten die Herzoge von Burgund, der Normandie, Gui- en ne und die Grafen von Champagne, Flandern und Toulouse. Sie machten den obersten Reichsrath aus. Häufig wendeten sich die Untervasallen, wegen verweigerter Justiz, an den König, was diesem einen willkommenen Vorwand gab, sich in die Angelegenheiten der größer» Vasallen zu mischen. Jetzt erst ward Paris, die königliche Residenz, gepflastert. Den Beinamen Augustus gab man Philipp I!. wegen der großen Erweiterung seines Gebiets, die er bewerkstelligt hatte. Ludwig Viii. folgte seinem Vater Philipp in der Regierung 122z ohne vorherige Mitregentschaft, denn der Capetinger Macht stand ~~ nun schon fest gegründet. Heinrich 111., König von England, ver- 122® langte die Zurückgabe der Normandie, so wie der übrigen vorher = zu England gehörigen französischen Provinzen, und suchte seine An- sprüche mit den Waffen geltend zu machen. Ludwig aber eroberte 1224 hierüber la Rochelle und andere Plätze, so daß den Engländern nur noch Bordeaux und Gascogne blieb. Verblendet durch den Fanatismus seiner Zeit unternahm Ludwig ebenfalls einen Kreuz- zug gegen die unglücklichen A l b i g e n se r, wobei über 22,000 Mann seines eigenen Heeres zu Grunde gingen, und er selbst ward von den einge- rissenen Krankheiten ergriffen und hinweggecafft. Zu freigebig hat man ihm den Beinamen des L ö w e n ertheilt, denn fern unruhiges Treiben und Streben trug das Gepräge einer großartigen Kühnheit nicht.

7. Polen - S. 23

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12. König Sobieffi vor Toien 23 habe ich mich bemächtigt, was die große Fahne Ittahomebs betrifft, die ihm der Sultan für diesen Feldzug anvertraut, so habe ich sie durch Talanti an den Papst geschickt. Übrigens haben wir reiche Zelte, prächtiges Gerät und tausend andere reiche und schöne Sachen erbeutet. Hoch habe ich nicht alles gemustert, aber es läßt sich nicht mit dem vergleichen, was wir bei (Ehoczim1 gesehen haben. Nichts als vier oder fünf mit Saphiren und Rubinen besetzte Köcher sind allein einige tausend Dukaten wert. (Es ist unmöglich, all den Luxus zu beschreiben, den der Vezier in seinen Zelten vereinigt hatte; es waren Bäder da, kleine (Bärten mit Springbrunnen, Kaninchengehege, auch ein Papagei, den unsere Soldaten gejagt haben, ohne ihn jedoch fangen zu können. heute war ich in der Stadt. Nicht fünf Tage mehr hätte sie sich halten können. Das kaiserliche Schloß ist von den Kugeln wie durchsiebt; diese ungeheuren, geborstenen und halb eingestürzten Bastionen bieten wirklich einen grausenerregenden Anblick dar; man könnte sie für große Felsenblöcke halten. Alle Truppen haben ihre pflichten gut erfüllt. Sie schreiben den Sieg Gott und uns zu.2 3n dem Augenblicke, als der Feind zu weichen begann (und der heftige Stoß, fand da statt, wo ich mich selbst dem Großvezier gegenüber befand), zog sich die ganze Reiterei zu mir nach dem rechten Flügel herüber, da das Zentrum und der linke ohnedies noch viel mehr zu tun hatten. Der Kurfürst von Bayern, der Fürst von waldeck und andere kamen da herbei, um mich zu umarmen; die Generale süßten mir die Hände und die Füße, fund die Soldaten und die Offiziere zu Pferd und zu Fuß, riefen aus: „Ach, unser braver König !" Alle gehorchten mir noch besser, als selbst die Uleinigen. Den Herzog von Lothringen und den Kurfürsten von Sachsen habe ich erst diesen Morgen wieder gesehen; wir konnten uns gestern nicht begegnen, weil sie sich auf dem äußersten linken Flügel befanden; ich hatte ihnen einige Schwadronen von unseren Husaren unter dem Hof-marschall beigegeben. Auch der Kommandant der Stadt, Starhemberg, ist heute gekommen, um mich zu sehen. Alles hat mich umarmt und mich als (Erretter begrüßt. Ich war in zwei Kirchen, wo das Volk mir die Hände, die Füße, ja die Kleider geküßt hat; andere, die nicht bis in die Nähe gelangen konnten, riefen aus: Ach! gebt uns eure siegreichen Hände, daß wir sie küssen! Sie schienen auch Lust zu haben, Vivat zu rufen, aber die Furcht vor den Offizieren und den anderen Oberen hielt sie davon ab. Demungeachtet ließen Volkshaufen eine Art von 1 Chotin liegt am vnjestr in Beffarabien. Sobieffi hatte hier 1673 einen glänzenden Sieg über die Türken errungen. 2 Diese Darstellung Sobieftis hat zur (Entstehung der Anschauung geführt, daß der Polenkönig Wien errettet habe. Gewiß hat er zur Befreiung Wiens viel beigetragen, doch hat er feinen Anteil überschätzt. Sein Brief war für die Öffentlichkeit bestimmt und daher schon in diesem Sinne abgefaßt.

8. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 27

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
27 das deutsche Gemüt alles umgiebt, was kraftvoll und zielbewußt in die Erscheinung tritt. In den Liedern der „Knechte" klingt die Wehmut über das elende Schicksal, dem sie sich freiwillig unterworfen haben, durch und versöhnt den Leser mit der übermütig hervorbrechenden Lebenslust, die aus anderer Leute Haut Riemen zu schneiden weiß. „Unser liebe Frawe vom falten Brunnen Bescher uns armen Landsknechten ein warme Sunnen, Daß wir nit erfrieren! Wohl in des Wirtes Haus Trag' wir ein' vollen Säckel und ein' leeren wieder aus." Oder: „Fasten und beten lassen sie wohl bleiben Und meinen, Pfaffen und Mönch sollen's treiben." Unvermittelt stehen im Leben der Landsknechte das grausamste Leid, der schimpflichste Tod neben der ausgelassensten Freude und dem herzlichsten Lachen über die Thorheiten der Menschen nebeneinander. Mit Vorliebe haben daher auch unsere volkstümlichsten Dichter ihre Stoffe aus dem reichen Borne des Lagerlebens geschöpft. Hans Sachs erzählt: „Der teufe! leßt kein lantzknecht mer in die helle fahren." Neun garten de Landsknechte kommen an das Himmelsthor und begehren Einlaß, den ihnen der Herr trotz St. Peters Fürsprache verweigert. Da fangen die Abgewiesenen an, „marter, leiden und saeminent" zu fluchen. Petrus hält dies für geistliche Reden und bittet aufs neue, der Herr wolle sich der „srummen Landsknechte" erbarmen. Seine Bitte wird ihm mit der Bemerkung gewährt, er müsse selber sorgen, daß er sie wieder aus dem Himmel entferne. Kaum sind dte Landsknechte eingelassen, so fangen sie an zu würfeln, erzürnen sich dabei, ziehen vom Leder und hauen aufeinander los. St. Peter, der ihnen wehren will, wird selber durchgeprügelt. Da läßt dieser nach dem Rate des Herrn durch einen Engel draußen einen Ser man (d. h. Alarm) mit der Trommel schlagen. „Bald der engel den lernt an schlug, (offen die lantzknecht on Verzug eilent us durch das himeltor, meinten, ein lerman wer darvor." Als Führer der Landsknechte wurden Schärtlin V. Hurtenbach, rü®^te Georg v. Frundsberg und dessen Sohn Kaspar v. Frundsberg Führer, berühmt. In der Schlacht bei Pavia 1525, welche König Franz I. von Frankreich gegen Kaiser Karl V. von Deutschland verlor, bereiteten

9. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 190

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
190 Werschwemmen und zu verheeren, wo er nun nach gewhnlicher Weise an Un- Smlnmirf Unj!f ? jen fac^e nimmt: i hoffe ich doch zu Gott, da der Augenblick nicht mehr fern sei, wo diese tollkhne Vermessenheit ihre Zchtigung ihr hil hntt -rr Y or"? ^ Und tt,ir^ame fe senden werde, auf die ihr die vollgltigsten Ansprche habt. Schon hat meine Armee einen entscheidenden Sieg der die Feinde er-fochten, welche nach emem beispiellosen Verluste sich zurckzuziehen gezwungen waren. Bedeutendere Ereignisse werden mit Gottes Beistand diesen folgen und dann werden wir uns wieder die Hnde reichen und mit vereinigten Krften dem pemdesrot; bieten. Bis dahin Harret aus! Ihr habt der Welt gezeigt, was ein tapferes Volk vermag, wenn es fr die Erhaltung seiner Religion und fr Be-freiung vom fremden Joche die gerechten Waffen ergreift. Die Vorsehung Hat euere Unternehmungen gesichert, sie wird es ferner tun. Der Gedanke, da die Zeit der Prfung nur kurz sein wird, sthle eueren Mut und Halte euch aufrecht damiit wir rhmlich den groen Kamps endigen, den uns Ehre und Pflichten gegen die Nachwelt abgentigt haben. ti 2. Duelle: Botschaft Andreas Hofers an feine Landsleute. Fundort: I. Sterner. Der Tiroler Vottsa^fstand^s Jahres^ Erinnerungen des Priesters Jos. Dane. (Aus einem Schlupfwinkel im Jaufengebirge.) Abgefchkt um 6 Uhr den 4. August 1809. Herzallerliebsten Tyroller absonderlich aufrichtige Baseyrer. a<crret)t vn der te alle jene Bunkten, welche ich euch vorschreib. Affijiert oder berichtet alle Gerichtet, so im Land Tyroll seind, und biefe mit Eilfertigen Staffeten, berichtet auch, da mein Herz nicht untreu feine, man mocht mir bleichen, indem ich Voglfrey bin, und eine grere Suma Geld auf mich gelegt worden ist, so bin ich dermahlen in einem ungelegenen Drt, und werde nicht sichtbar werden, bis ich nicht sich, das sich die wahren Patrioten von Land Tyroll hervorthun werden, und die Gegenlieb einander so erzeigen und sagen(:) wegen Gott Religion und Vaterland wollen wir streiten und Kmpfen, werde ich den ersten Augenblick fichtbar feyn, und werde sie anfiren und comendieren, soviel mein Verstandt besitzt, die Botschafter aber sind auszuschken in eill..... Indessen aber mchten zwey ab deputiert werden, um Munition nacher Gries nagst Bozen zum Anwalt hinzukamen, um selbige zu erheben. Es wr der Fall, sie Ware ihm nicht eingerumt worden, so Hat H. Anwalt von Gries zum Badl-ttnrth sein Schwager Gastwirth am Weintrauben hinzugehen, um sich zu erkundigen, wo er die Munition hat abgelegt. Wann allenfalls in Btzen keine abgelegt worden ist, fo men sie sich zum Kreutzwirth auf Brixen wenden. Was ich mich wei zu erinnern, fo wird ein Fasl Bulfer noch beym Badlwirth liegen, m die Wirthin ist anzufragen, und das Bley wird sicher beym Anwalt in Gries jeyn, damit man nicht bedarf nach Brixen zu gehen. Stellet mir diese abgesetzten Bunckten eilfertig in Werck, als dan werden wir mit Gott siegen fr Religion und Vatterland..... Euer treues Herz Andere Hofer Ober-Comendant von Bafeyr dermahlen wo ich bin.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 146

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
146 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Ziehungen zu Byzanz, sein Ansehen in Unteritalien wußte er kraftvoll geltend zu machen und nahm den Titel eines „Fürsten" an. Der Papst drängte nun den Frankenkönig unaufhörlich, den gefährlichen Herzog unschädlich zu machen, und Karl selbst mußte daran liegen, der Selbständigkeit desselben womöglich ein Ende zu bereiten. So beschloß er denn von Rom, wo ihn der Papst Anfang 787 feierlich empfangen hatte, selbst gegen Arichis auszuziehen. Der Herzog erschrak, als er davon Kunde vernahm, und sandte, um das Erscheinen Karls in Benevent zu verhüten, seinen Sohn Romwald mit reichen Geschenken nach Rom, versprach alle Wünsche Karls zu erfüllen und bat ihn nur, er möge sein Gebiet nicht betreten. Aber Hadrian drängte zum Kriege; er glaubte den Versicherungen des Herzogs nicht und riet Karl zum Angriff. Der König drang auch wirklich in das Herzogtum ein und belagerte Capua. Arichis konnte nicht wagen, dem mächtigen Manne Widerstand zu leisten, er verließ Benevent und begab sich nach der festen Seestadt Salerno. Bon hier aus entsandte er seinen zweiten Sohn Grimwald an Karl und bat um Frieden. Und Karl, der die Einmischung der byzantinischen Seemacht fürchtete, gewährte ihn. Er nahm dreizehn edle Geiseln, darunter den Prinzen Grimwald, und kostbare Geschenke. Der Herzog mußte sich zu einem Jahrgeld von 7000 Solidi verpflichten; er, Romwald und alle Beneventaner gelobten Karl eidlich Einstellung aller Feindseligkeiten. Der Papst erhielt — außer einigen tuskischen Städten — auch etliche im Beneventanischen, darunter Capua; eine Schenkung, gegen die freilich der Herzog sofort Einspruch erhob. Im Juli desselben Jahres 787 starb Nomwald, der älteste Sohn des Arichis, und einen Monat später folgte ihm der schmerzgebeugte Vater ins Grab nach. Die Beneventaner verlangten nun den bei Karl ver-geiselten Grimwald zum Herzog; aber Karl trug Bedenken, weil er eine Verbindung Grimwalds mit seinem Oheim Adelgis und dem griechischen Kaiser fürchtete, und schickte vorderhand nur Gesandte nach Benevent. Als jedoch zu Anfang 788 der Papst meldete, Adelgis, „der höchst nichtswürdige, ungerechte und treulose Sohn des Tyrannen Desiderius," weile mit kaiserlichen Gesandten und Truppen in Ealabrien an der Grenze des Beneventanischen, die edle Witwe Adelperga schändlicher Mordpläne verdächtigte und sich beschwerte, die fränkischen Gesandten machten mit Byzanz und Benevent gemeinsame Sache, beschloß Karl, die griechischen Einflüsse dadurch zu entkräften, daß er den Beneventanern ihren Willen that. Es galt vor allem, die Bevölkerung selbst von den Griechen abzuziehen. Deshalb gab Karl ihr den verlangten Herrscher, den Sproß des alten geliebten Herzogshauses, den jungen Grimwald, den er durch den Zauber seiner gewaltigen Persönlichkeit ganz für sich gewonnen hatte, und erkannte ihn feierlich als Herzog an. So gelang es, den Angriff der Kaiserlichen und
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